Bonolino und das Mondkälbchen

Neulich abends ist mir 'was Seltsames passiert! Da saß ich in meinem mit dampfend warmem Wasser gefüllten Planschbecken und guckte mir den Sternenhimmel an. Manchmal flutschte eine Sternschnuppe vom Himmel, hie und da sauste die Zwergfledermaus Mucki mit ihrem Flatter-Trupp vorbei.

Ich räkelte mich also träge in meinem „Tümpel“ und wollte gerade an einem Stückchen Apfel knabbern, da hörte ich plötzlich ein merkwürdiges Geräusch: Mmmmh! Mmmmh! Mmmmmmmmh! Wollte da etwa jemand 'was von meinem leckeren Abendessen abhaben? Mmmmüüüüüüüh!

Bonolino winkt dem Mond zu

Mmmmüüüüüüüh? Da habe ich ganz schön verdutzt geguckt, das könnt ihr mir glauben! Dann entdeckte ich den „Müüüher“: Auf dem Mond stand ein Kälbchen und muhte, was das Zeug hielt. „Das muss ich mir genauer anschauen“, dachte ich mir, schnaubte einmal, wackelte dreimal mit den Ohren und rief ganz laut „Auffi, Galápagos!“ Kaum hatte ich meinen Schlachtruf ausgestoßen, landete ich auch schon auf dem Mond, direkt vor dem Kälbchen.

Noch etwas außer Puste japste ich: „Hallo! Ich bin das Nilpferd Bonolino! Und wer bist du?“

„Ich heiße Mμ und bin ein Mondkälbchen“, strahlte mich das Kleine an.

Mondkälbchen Mμ

„Geht es dir nicht gut?“, fragte ich. Ich konnte dich bis zur Erde schreien hören!“

„Doch“, antwortete Mμ. „Mir geht’s prima! Ich übe nur zu mμhen – das kann ich nämlich leider noch nicht so gut. Mein Mμh hört sich an wie Müh! Auf die richtige Aussprache kommt es an, und die ist ziemlich schwierig, weißt du? Warte, ich spiele dir die richtige Betonung auf meinem mμPod vor!“ Mmmmmmmmμμμh!

„Hmmmm… das hört sich auf dem mμPod tatsächlich ein klitzekleines bisschen anders an, auch wenn ich kein Experte bin“, meinte ich. „Vielleicht ein Quäntchen mehr Yiyüyüyüyü am Wortende? Los, jetzt du!“

Mμ guckte ziemlich unsicher drein, nahm dann aber allen Mut zusammen: „Mmmmmmmmμμμμμμμμμμμμμμμμh!“

„Hurraaaaa! Du hast es geschafft! Das hast du toll gemacht!“

„Ich kann mμhen, ich kann mμhen!“, jauchzte das Mondkälbchen und hopste dabei vor Freude im Kreis herum. „Da wird sich meine Mammμ aber freuen! Das muss ich ihr sofort erzählen! Vielen Dank, Bonolino! Ohne dich hätte ich es bestimmt nicht hingekriegt!“

„Ach was“, wiegelte ich verlegen ab, „ich hab’ doch gar nichts gemacht, das hast du ganz allein geschafft! Ich fliege jetzt zurück zur Erde und wenn ich dich demnächst wieder mühen, äääh... mμhen höre, weiß ich, dass es dir gut geht.“

„Komm mich bald mal wieder besuchen, Bonolino!“, rief mir das Mondkälbchen zum Abschied zu.

Und nach viel Winkewinke und einem fröhlichen „Auffi, Galápagos!“ landete ich kurze Zeit später mit einem lauten Platschen wieder in meinem Planschbecken. Am nächsten Morgen erwarteten meine Freunde MauMau, Knabber und Türülü mit Spannung meinen Reisebericht.

„Wo warst du denn heute Nacht?“, zwitscherte das Amselmännchen aufgeregt.

„Ich war auf dem Mond und habe ein wenig Außerirdisch gelernt.“ Und schmunzelnd fügte ich hinzu: „Dir hätte es dort bestimmt gut gefallen, Tμrμlμ!“

Eine Sternschnuppe versteckt sich in ein einem Sandkasten


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